Runequest
Tagebuch
  Spieler Spielleiter
  Magnus, Erk, Borka Bärenauge, Njoka und Korra Jürg
 

Nachdem Magnus sich aus den unterirdischen Gängen retten konnte, wurde er nach Tagen von Herger aufgegabelt. Erk, der als Bote fungiert hatte, pflegte ihn und päppelte den völlig geschwächten Bierbrauer auf. Magnus erzählte, dass sie im Tempel der Kochbali das Bild eines Artefaktes und eine Karte gesehen hatten, auf der eine Route eingezeichnet gewesen war. Daraufhin hätten sie beobachten können, wie die Kochbali drei Schiffe see-tüchtig gemacht hätten und diese ausgelaufen seien. Die Abenteurer erhielten nun den Auftrag, die drei Kochba-lischiffe zu verfolgen. Herger liess sich dies nicht zweimal sagen und heuerte zu seiner Mannschaft zusätzlich kampferprobte Personen an. Darunter waren nebst Erk und dem wenig motivierten Magnus (der arme Kerl war immer noch nicht komplett genesen) Njoka, eine flinke Kriegerin und Borka Bärenauge, ein kleiner, dafür um so kräftigerer Bauer. Die vier freundeten sich während der Seereise an.

Das Wetter war gut und der Wind stand einigermassen günstig. Herger und seine Crew segelten Richtung Süden und bald kamen in der Ferne drei Segel in Sicht. Allerdings war das Wetter zu gut und die Wikinger konnten es nicht wagen, die Kochbalischiffe anzugreifen. Nach einem heftigen Sturm, den Herger mit Bravour meisterte, musste das Schiff repariert werden. Vor einer Insel ankerten die Seefahrer und nutzten die Gelegenheit, um auf der Jagd frischen Proviant zu besorgen. Auf der Weiterreise kam nach einigen Tagen Nebel auf - das ideale Wet-ter um ein fremdes Schiff entern zu können. Vorsichtig näherten sich die Wikinger den Kochbali. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Erk bewies seine Fähigkeiten als Artist und schwang sich in einer zirkusreifen Nummer auf das gegnerische Schiff. Allerdings stand er dort alleine einer Horde Kochbali gegenüber, was ihn sehr schnell das Bewusstsein kostete. Auch Njoka, Magnus und Borka warfen sich ins Kampfgetümmel. Mit Hilfe von weiteren Kriegern r duzierten sie die gegnerische Mannschaft auf Null und bis die anderen zwei Kochbali-schiffe in Reichweite kamen, war das dritte von ihnen dabei, im Meer zu versinken und die Angreifer hatten sich verzogen. Andererseits hatte der Kampf auch auf Seiten der Wikinger zu schweren Verlusten geführt. Zu ihrem Leidwesen hatte sich auch weder die gesuchte Karte, noch sonst etwas auf dem Schiff befunden, das Licht in das Dunkel des Rätsels hätte bringen können. Herger hielt nach dem unglücklichen Gefecht jedoch wieder Abstand von den Kochbali. Er war ziemlich mieser Laune und auch Njoka, Borka, Erk und Magnus waren nicht besser drauf. Zu allem Übel begann es kurze Zeit später auch noch Bindfäden zu regnen und es war recht kalt.

Eines Nachts, als die vier Wache sassen, schwangen sich plötzlich sechs haarige, triefende Gestalten an Deck und packten Hergers Steuerfrau. Die Wesen versuchten, sie über Bord ins Wasser zu zerren, doch sie hatten die Rechnung ohne die vier aufpassenden Abenteurer gemacht. Njoka brüllte laut Alarm, während die anderen drei bereits auf die Entführer losgingen. Mit scharfen Hieben setzten sie drei von ihnen ausser Gefecht, doch die anderen schafften es unterdessen, mit ihrer Beute ins Wasser zu springen. Wegen des rauhen Seegangs, den rutschigen Holzplanken und einer grossen Welle gingen auch die vier Abenteurer über Bord. Zu ihrem grossen Erstaunen war das Wasser hier nicht so tief und nach wenigen Schritten gelangten sie ans Ufer einer bewaldeten Insel. Sie erkannten gerade noch, wie die zottigen Gestalten mitsamt der Steuerfrau im Unterholz verschwanden. In der Dunkelheit und dem immer noch rauschenden Regen verloren sie die Spur aber in kürzester Zeit. Frierend und völlig durchnässt verkrochen sich Erk, Magnus, Borka und Njoka unter einem grossen Baum. Sie wagten es nicht, laut zu rufen oder ein Feuer zu entzünden, da sie nicht wussten, ob ihre Gegner in der Nähe waren. Aus-serdem hatte es kaum genug trockenes Holz und Zunder für ein Feuer.

Am nächsten Tag erwachte Erk mit einem deftigen Schnupfen und auch die anderen drei hatten sich schon bes-ser gefühlt. Als sie zurück zum Strand gingen, war weit und breit kein Schiff zu sehen. Zur Sicherheit zeichnete Erk ein Wikingerschiff als Erkennungszeichen in den Sand, falls Herger und die anderen zurückkämen. Die vier fanden zudem heraus, dass die Insel völlig mit Bäumen und Gestrüpp bewachsen war. Seltsamerweise gab es aber nirgends Spuren von Wild. Die einzigen Tiere, die man ab und zu zwischen Regenschleiern erkennen konn-te, waren Vögel. Auch Beeren und Kräuter gab es zu dieser Jahreszeit kaum noch. Hungrig und bis auf die Kno-chen durchgefroren machten sie sich auf die Suche nach Essen und Unterschlupf. Nach einiger Zeit fanden sie im Unterholz eine Spur, der sie folgten. Als diese in eine Lichtung einmündete, zeigte sich den vier ein seltsames Bild. Überall waren zertretene und zerquetschte Dinger zu sehen. Njoka untersuchte eines von ihnen genauer. Es sah fast ein wenig aus, wie ein weisser Pilz, es trug jedoch Tentakeln und die Mundöffnung war mit messer-scharfen Zähnen bestückt. Als Njoka einen von ihnen berührte, spürte sie ein unangenehmes Brennen. Die Aben-teurer beschlossen, sich von nun an vor diesen Pilzen in Acht zu nehmen.

Die Nacht verbrachten die vier im Schutz einiger Felsbrocken. Es regnete immer noch, doch am folgenden Tag besserte sich das Wetter und Njoka, Borka, Magnus und Erk zogen weiter. Letzterer fühlte sich ständig kraftloser und wünschte sich sehnlichst einen warmen Unterschlupf und etwas zwischen die Zähne. Die anderen versuch-ten, ihn so gut wie möglich bei Laune zu halten, als sie auf einmal ein Grunzen und Toben hörten. Erk, der am besten schleichen konnte, erklärte sich bereit, nachzuschauen.

Nachdem er zurück war, berichtete er folgendes: "Auf einer Lichtung, zu der noch ein anderer Pfad führt, ist eines dieser haarigen Wesen, die unsere Steuerfrau geklaut haben, an einen bemalten Stein gebunden. Es sieht aus, als wäre es verletzt, doch sicher bin ich nicht." Die vier diskutierten ihr weiteres Vorgehen und schlussend-lich beschlossen sie, das Geschöpf mal aus der Nähe zu betrachten. Wer weiss, vielleicht konnte es ihnen ja noch nützlich sein und sie erwogen, es zu befreien, falls es sich als kooperativ erwies. Damit pirschten sich Erk, Borka und Njoka an den Rand der Lichtung und Magnus würde den Weg überwachen und notfalls Alarm schla-gen. An ihrem Ziel angekommen wagte sich Erk auf die Lichtung hinaus. Sofort wurde das Wesen ruhig.....